Seit wann hat ein GG oder eine Verfassung was mit Traditionen zu tun?
Schon immer. Jede Neuformierung oder Gründung eines Staates einschließlich der diesen prägenden Ordnung steht selbstverständlich im Zusammenhang mit der Geschichte. Und im deutschen Sprachraum hat man Verfassungen schon seit dem Mittelalter als Grundgesetze bezeichnet.
Da ziehen wir unsere Tracht an und schaun mal ob wir eine Verfassung hinkriegen, oder was? Vieleicht kochen wir auch einen Sonntagsbraten, da wirds schon leichter
Was genau wollen Sie eigentlich mit diesem dummen Dahergerede erreichen?
Der Grundgedanke an der Sache war, und das zeigt der Artikel der Bundeszentrale recht gut, dass eben das von Ihnen so geliebte GG durch eine rechtmäßige Verfassung erstzt werden sollte. Wichtig bei dieser Sache das Wort “Referendum”!
Von “sollte” steht da nichts. Artikel 146 GG eröffnet lediglich die Möglichkeit, das GG durch eine neue Verfassung abzulösen. Das haben wir hier schon x-mal durchgekaut und Sie haben noch keine vernünftige Quelle angeführt, aus der sich etwas anderes ergibt.
Aha, welche Quellen sind Ihrer Meinung nach seriös?
Juristische Fachliteratur, natürlich.
“Auch 1990 wurde das Grundgesetz als nunmehr gesamtdeutsche Verfassung keinem Referendum unterzogen, was nicht nur von vielen Bürgern der DDR bedauert wurde.”
Dieser Satz (er kommt vom BPB) sollte alle klar denkenden Menschen zum Nachdenken anregen
Politisches Bedauern hat mit der rechtlichen Seite überhaupt nichts zu tun. Ich bedauere es zum Beispiel, daß man nach dem Zweiten Weltkrieg den deutschen Staat wiederbelebt und nicht endgültig als gescheitert angesehen und entsorgt hat. Meine persönliche Meinung ändert aber nichts an der Legitimität der Bundesrepublik, genauso wie Ihre persönliche Meinung zum Grundgesetz.
Was mich ja brennend interessieren würde: Angenommen, es hätte 1990 oder gar schon 1949 eine Volksabstimmung über das Grundgesetz gegeben – über was würdet ihr euch dann beschweren?